Shirin Ebadi – erste Frau, die im Iran zur Richterin ernannt wurde

Es gibt viele Frauen, die es auf gang unterschiedlichen Gebieten weit gebracht haben. Dazu brauchte es Durchhaltevermögen und Stärke. Frauen, die sich entgegen der Erwartungen unserer Gesellschaft in Politik, Kunst und Wirtschaft einen Namen gemacht haben, schaffen damit neue Tatsachen des Möglichen.

Shirin Ebadi ist die erste Frau, die im Iran zur Richterin ernannt wurde. Und sie ist die erste Muslimin, der der Friedensnobelpreis verliehen wurde. Die Anwältin setzt sich unermüdlich für Menschenrechte und Demokratie in ihrem Heimatland ein – seit 2009 jedoch aus dem Exil.

Shirin Ebadi wurde 1947 in Hamadan geboren. 1969 schloss sie ihr Jura-Studium ab und wurde noch im selben Jahr zur Richterin ernannt – der ersten weiblichen und damals jüngsten. Bis 1979, dem Jahr der iranischen Revolution, arbeitete Shirin Ebadi am Stadtgericht in Teheran als Senatsvorsitzende. 

In Folge der Revolution, die sie anfangs mitunterstützt hatte, wurde die Richterin zur Niederlegung ihres Richteramts gezwungen. Erst 1992 erhielt Shirin Ebadi ihre Anwaltszulassung und gründete ihre eigene Kanzlei. Sie vertrat vor allem Oppositionelle und Dissidenten und forderte in ihren Büchern und Artikeln immer wieder Menschenrechte und Rechtstaatlichkeit im Iran ein. 2003 erhielt sie für ihr Engagement den Friedensnobelpreis.

2009 befand sie sich auf einer Auslandsreise, als die Regierung ihr Büro durchsuchte und ihr Vermögen beschlagnahmte. Freunde in Teheran rieten der Aktivistin, nicht zurückzukehren.

In unserem nächsten Newsletter möchten wir Ihnen die Friedensnobelpreisträgerin ausführlich vorstellen.

Bildquelle: https://www.deutschlandfunk.de/interview-shirin-ebadi-100.html