Gleichstellungsarbeit in den Kommunen hat eine entscheidende Bedeutung. Sie berührt insbesondere auch die Lebensqualität in ländlichen Gebieten. Probleme wie Abwanderung aus solchen Regionen können durch eine erfolgreiche Gleichstellungsarbeit in der Kommune abgeschwächt werden. Insbesondere junge Frauen vom Land neigen dazu, in Städte abzuwandern. Welche Gründe das hat und welche Wirkung Gleichstellungsarbeit in den Kommunen haben kann, lesen Sie in diesem Beitrag.

    Raus aufs Land

    Grundsätzlich wird Wohnen auf dem Land beliebter. Zum einen zieht es die Leute wieder mehr in die Natur und ins Grüne. Zum anderen – und das ist wahrscheinlich der wichtigere Punkt – entscheiden sich immer mehr Menschen für ein Landleben, da adäquater Wohnraum in den Städten kaum mehr bezahlbar ist. In ländlichen Regionen stellt sich dies oft noch anders dar.

    Aber: Abwanderung von gut ausgebildeten jungen Frauen

    Gleichzeitig lässt sich jedoch beobachten, dass sich vermehrt junge, gut ausgebildete Frauen gegen ein Landleben entscheiden und in die Städte abwandern. Dies ist für die ländlichen Regionen von großem Nachteil.

    Gründe für die Abwanderungen sind insbesondere:

    • fehlende Kinderbetreuungsangebote
    • fehlende Hilfs- und Beratungsangebote für Familien
    • schlechte Erreichbarkeit sozialer Einrichtungen (Kinderbtreuung, Tagespflege, Beratungseinrichtungen etc.) aufgrund weiter Distanzen und schlecht ausgebauter Mobilitätsangebote
    • traditionelle Rollenbilder
    • schlechte Rahmenbedingungen für die berufliche Entwicklung, schlechte Arbeitsmarktsituation für Frauen

    Fehlende soziale und medizinische Infrastruktur

    In ländlichen Regionen fehlt es insbesondere oftmals an einer ausreichenden sozialen und medizinischen Infrastruktur. Einrichtungen für die Kinderbetreuung oder Tagespflege sind aufgrund weiter Distanzen schwierig zu erreichen. Auch das Angebot an medizinischer Versorgung ist auf dem Land häufig weniger gut als in der Stadt. Dies spielt vor allem für werdende Mütter und für die medizinische Versorgung von Kindern eine wichtige Rolle.

    Stichwort: Geschlechtersensible Daseinsvorsorge

    Um Lösungen für die geschilderten Probleme zu finden, ist eine geschlechtersensible Daseinsvorsorge entscheidend. Dabei geht es um die Planung und Bereitstellung von Dienstleistungen, Infrastruktur und Ressourcen unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Bedürfnisse, Interessen und Lebensrealitäten der verschiedenen Geschlechter. So soll sichergestellt werden, dass die Versorgung mit grundlegenden Gütern und Dienstleistungen, wie Gesundheitsversorgung, Bildung, Wohnraum, öffentlicher Verkehr, Sicherheit und soziale Unterstützung, geschlechtergerecht gestaltet ist.

    Gleichstellungspolitik als Regionalentwicklerin

    Vor diesem Hintergrund zeigt sich, wie wichtig die Arbeit der Gleichstellungsbeauftragten in den ländlichen Kommunen ist. Sie sind oft Initiatorin bei gleichstellungspolitischen Themen in Ihrer Kommune, legen Schwerpunkte in der geschlechtersensiblen Daseinsvorsorge und werden damit durch Ihre Arbeit zur Regionalentwicklerin.

    INFO: Gleichstellungsarbeit auf dem Land stärken

    BAG setzt sich zum Ziel, Gleichstellungsarbeit im ländlichen Raum zu stärken

    Die Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen hat sich zum Ziel gesetzt, die Gleichstellungsarbeit im ländlichen Raum zu stärken. Sie hat eine Studie mit dem Titel „Gleichstellung als Regionalentwicklung – Zur Situation der kommunalen Gleichstellungsarbeit in ländlichen Räumen Deutschlands“ herausgebracht, die zeigt, dass Gleichstellungsbeauftragte häufig der Antrieb für Gleichstellungspolitik in ihren Kommunen sind, geschlechtersensible Daseinsvorsorge betreiben und so die Entwicklung ihrer Region beeinflussen.

    FAQ-Bereich

    Für wen ist „Gleichstellung im Blick“?

    „Gleichstellung im Blick“ richtet sich speziell an Frauen-, Gleichstellungs- und Chancengleichheitsbeauftragte im öffentlichen Dienst und der freien Wirtschaft in ganz Deutschland.

    Kann ich „Gleichstellung im Blick“ probelesen?

    Ja. Wir bieten allen interessierten Frauen-, Gleichstellungs- und Chancengleichheitsbeauftragten die Möglichkeit eine Ausgabe 14 Tage lang kostenfrei zu lesen. Sie entscheiden erst dann, ob Sie einen kostenpflichtigen Bezug möchten oder nicht.

    Was bietet mir „Gleichstellung im Blick“?

    „Gleichstellung im Blick“ bietet allen Frauen-, Gleichstellungs- und Chancengleichheitsbeauftragten relevante, aktuelle und rechtssichere Informationen zur Herstellung von Chancengleichheit in der Arbeitswelt. Neben der gedruckten Ausgabe haben Leser*innen die Möglichkeit eine telefonische Sprechstunde für individuelle Fragen in Anspruch zu nehmen. Ebenso laden wir mindestens 1mal pro Jahr zu einem Netzwerktreffen zum Austauschen und Netzwerken ein. Ein Zugang zu einem Onlinebereich, in dem Sie Muster-Initiativanträge, Checklisten, Übersichten und Muster-Schreiben herunterladen können, rundet das Angebot ab.

    Was sind Gründe für die Abwanderungen?

    – fehlende Kinderbetreuungsangebote
    – fehlende Hilfs- und Beratungsangebote für Familien
    – schlechte Erreichbarkeit sozialer Einrichtungen (Kinderbetreuung, Tagespflege, Beratungseinrichtungen etc.) aufgrund weiter Distanzen und schlecht ausgebauter Mobilitätsangebote
    – traditionelle Rollenbilder
    – schlechte Rahmenbedingungen für die berufliche Entwicklung, schlechte Arbeitsmarktsituation für Frauen

    Was sind weitere wichtige Gründe für Abwanderungen?

    In ländlichen Regionen fehlt es insbesondere oftmals an einer ausreichenden sozialen und medizinischen Infrastruktur. Einrichtungen für die Kinderbetreuung oder Tagespflege sind aufgrund weiter Distanzen schwierig zu erreichen. Auch das Angebot an medizinischer Versorgung ist auf dem Land häufig weniger gut als in der Stadt. Dies spielt vor allem für werdende Mütter und für die medizinische Versorgung von Kindern eine wichtige Rolle.