Alle Menschen sollten die gleichen Chancen haben. Um diesen Grundsatz zu gewährleisten, wurde 2006 das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) verabschiedet. Dennoch findet Diskriminierung aufgrund äußerer Merkmale, wie Geschlecht, Alter oder Hautfarbe, weiterhin in unserer Gesellschaft statt. Eine unbewusste Voreingenommenheit oder vorhandene Stereotype und Vorurteile sind es, die zu einer verzerrten Wahrnehmung führen können. Diese spielen vor allem bei der Einstellung von neuem Personal eine Rolle. In diesem Artikel erfahren Sie, warum Ihre Dienststelle von divers besetzten Teams profitiert und wie Sie das Diskriminierungspotenzial beim Recruiting minimieren können.

    Diverse Teams erzielen größeren Erfolg

    Bereits im Jahr 2018 hat die Beratungsfirma McKinsey in einer Studie herausgefunden, dass ein positiver Zusammenhang zwi- schen Geschäftserfolg und Diversität besteht. Denn die unter- schiedlichen Erfahrungen, Blickwinkel und Perspektiven, die je- des Teammitglied einbringt, sorgen für eine größere Bandbreite an Fähigkeiten, effektivere Lösungsansätze und mehr Kreativität.

    Vielfalt wird immer wichtiger

    Darüber hinaus spielt insbesondere für die neue Generation von Arbeitnehmer*innen Geld allein nicht mehr die entscheidende Rolle. Auch die Unternehmenskultur ist von zentraler Bedeutung bei der Wahl der Arbeitgeber*in. Vielfalt ist dabei ein attraktives Arbeitgeber*innenmerkmal und sorgt zugleich für eine höhere Mitarbeiter*innenzufriedenheit.

    Was bedeutet Diversity-Recruiting?

    Doch eine unbewusste Voreingenommenheit oder auch Vorurtei- le können die diverse Teamgestaltung erschweren. Das Diversi- ty-Recruiting möchte dem etwas entgegensetzen. Dabei spielen nicht nur verschiedene kulturelle oder äußere Merkmale eine Rol- le, sondern auch verschiedene Erfahrungslevel, Persönlichkeits- typen oder Ausbildungshintergründe. Insgesamt geht es darum, die Einstellung von neuem Personal für alle fair zu gestalten.

    Diversität in den Köpfen verankern

    Kein Mensch ist völlig frei von Vorurteilen. Damit das Diversity- Recruiting funktioniert, sollten Sie sich in Ihrer Dienststelle all- gemein mit dem Konzept Diversität und Diversity-Management auseinandersetzen. Dies gilt für alle Angestellten, aber insbeson- dere für Menschen in Entscheidungspositionen. Hier können Sie als Gleichstellungsbeauftragte Workshops und Fortbildungen organisieren, damit der Diversity-Ansatz auch nachhaltig in den Köpfen verankert wird.

    Formulieren Sie klare Ziele

    Damit der Recruitment-Prozess diverser gestaltet wird, ist es not- wendig, klare Ziele zu formulieren. Diese können beispielswei-se lauten, dass bis zu einem bestimmten Zeitpunkt der Anteil von unterrepräsentierten Gruppen erhöht werden soll. Die Ein- haltung der Ziele sollten Sie nach einem festgelegten Zeitraum immer wieder kontrollieren.

    Recruiting-Teams divers besetzen

    Die Besetzung von Recruiting-Teams mit diversen Mitgliedern kann eine effektive Maßnahme sein, um die Einstellung von neu- em Personal fairer zu gestalten. Indem verschiedene Perspektiven und Erfahrungen eingebracht werden, können diverse Teams ein breiteres Spektrum an Bewerber*innen berücksichtigen.

    Anonymisierte Bewerbungen helfen, Diskriminierungen zu vermeiden

    Herkömmliche Lebensläufe enthalten viele persönliche Informa- tionen, die für den Auswahlprozess erst einmal nicht relevant sind. So können durch eine unbewusste Voreingenommenheit schon der Name oder das Alter die Chance auf ein Vorrücken im Bewerbungsprozess beeinflussen. Prüfen Sie daher, wie der Be- werbungsprozess in Ihrer Dienststelle anonymisiert werden kann.

    Punktekarten für Bewerbungsgespräche

    Eine unbewusste Voreingenommenheit kann auch in Bewer- bungsgesprächen eine Rolle spielen. Um dies zu überwinden, könnten Sie gemeinsam mit der Dienststellenleitung und der Personalabteilung Punktekarten entwickeln. In diesen legen Sie dann Schlüsselqualifikationen der Bewerber*innen fest und ge- wichten sie.

    Fazit: Mit klaren Zielen zum Erfolg

    Diversity-Recruiting ist ein Schritt, um ein inklusives, weltoffenes und tolerantes Arbeitsumfeld zu gewährleisten. Um Fortschritte zu erzielen, sollten Sie mit Ihrer Dienstste lenleitung klare Ziele formulieren und terminieren.

    FAQ-Bereich

    Für wen ist „Gleichstellung im Blick“?

    „Gleichstellung im Blick“ richtet sich speziell an Frauen-, Gleichstellungs- und Chancengleichheitsbeauftragte im öffentlichen Dienst und der freien Wirtschaft in ganz Deutschland.

    Kann ich „Gleichstellung im Blick“ probelesen?

    Ja. Wir bieten allen interessierten Frauen-, Gleichstellungs- und Chancengleichheitsbeauftragten die Möglichkeit eine Ausgabe 14 Tage lang kostenfrei zu lesen. Sie entscheiden erst dann, ob Sie einen kostenpflichtigen Bezug möchten oder nicht.

    Was bietet mir „Gleichstellung im Blick“?

    „Gleichstellung im Blick“ bietet allen Frauen-, Gleichstellungs- und Chancengleichheitsbeauftragten relevante, aktuelle und rechtssichere Informationen zur Herstellung von Chancengleichheit in der Arbeitswelt. Neben der gedruckten Ausgabe haben Leser*innen die Möglichkeit eine telefonische Sprechstunde für individuelle Fragen in Anspruch zu nehmen. Ebenso laden wir mindestens 1mal pro Jahr zu einem Netzwerktreffen zum Austauschen und Netzwerken ein. Ein Zugang zu einem Onlinebereich, in dem Sie Muster-Initiativanträge, Checklisten, Übersichten und Muster-Schreiben herunterladen können, rundet das Angebot ab.

    Was bedeutet Diversity-Recruiting?

    Doch eine unbewusste Voreingenommenheit oder auch Vorurtei- le können die diverse Teamgestaltung erschweren. Das Diversity-Recruiting möchte dem etwas entgegensetzen. Dabei spielen nicht nur verschiedene kulturelle oder äußere Merkmale eine Rolle, sondern auch verschiedene Erfahrungslevel, Persönlichkeitstypen oder Ausbildungshintergründe. Insgesamt geht es darum, die Einstellung von neuem Personal für alle fair zu gestalten.

    Würden anonymisierte Bewerbungen helfen, Diskriminierungen zu vermeiden?

    Herkömmliche Lebensläufe enthalten viele persönliche Informationen, die für den Auswahlprozess erst einmal nicht relevant sind. So können durch eine unbewusste Voreingenommenheit schon der Name oder das Alter die Chance auf ein Vorrücken im Bewerbungsprozess beeinflussen. Prüfen Sie daher, wie der Bewerbungsprozess in Ihrer Dienststelle anonymisiert werden kann.