Als Gleichstellungsbeauftragte müssen Sie in Ihrem Amt oft genug Überzeugungsarbeit leisten. Da ist es sicher nicht immer einfach, Ruhe und Gelassenheit zu bewahren. Welche Tricks Ihnen hier helfen können, habe ich Ihnen im Folgenden zusammengestellt.
Steter Tropfen hölt den Stein: beachten Sie das Prinzip der kleinen Schritte
Vielleicht kommt Ihnen dies bekannt vor: Ihre Dienststellenleitung weigert sich beharrlich, Teilzeitarbeit auch in Führungspositionen zu akzeptieren. Nun könnten Sie Folgendes tun: beharrlich Ihr Anliegen wiederholen, Argumente vorbringen oder einfach „in den Kampf ziehen“ – mit allen rechtlichen Möglichkeiten, die Ihnen zur Verfügung stehen.
All dies wird Sie aber viel Kraft und unter Umständen Ihre Nerven und Gelassenheit kosten. Weitaus schonender für Sie sowie meist effektiver und in der Regel auch klüger ist es, das Prinzip der kleinen Schritte zu verfolgen und Ihr Gegenüber zu führen, und zwar: weg von der Verweigerung hin
- zum Zuhören
- zum In-Betracht-Ziehen,
- zur Bereitschaft und
- zum Tun.
Beachten Sie also die folgenden kleinen Schritte und überzeugen Sie mit Geduld und Gelassenheit.
Bedenken Sie: Ihr Gegenüber braucht Zeit
Behalten Sie hierfür im Kopf: Es kommt gar nicht so sehr darauf an, dass Sie sich sofort durchsetzen. Lassen Sie Ihrem Gegenüber etwas Zeit, in Ruhe zuzuhören. Vergegenwärtigen Sie sich, dass es auch die Zeit benötigt, Ihr Vorbringen in Betracht zu ziehen. Und warten Sie ab, ob sich hier eine Bereitschaft entwickelt, das Gesagte in die Tat umzusetzen. Ermitteln Sie in Ihren Gesprächen außerdem immer wieder, in welchem Stadium der Überzeugungsarbeit Sie sich gerade befinden. Lassen Sie sich nicht von eigenen Befindlichkeiten von diesem Mehrschrittsystem abbringen.
Bleiben Sie gelassen, wenn es nicht gleich mit der Überzeugung klappt
Zwar ist es anstrengend und auch ärgerlich, wenn Sie Ihr Gegenüber nicht gleich überzeugen können und dieses sogar ausgesprochen stur ist. Und noch ärgerlicher, wenn Sie auf Desinteresse oder gar Aggression treffen. Dennoch dürfen Sie sich nicht dazu hinreißen lassen, Ihrem Ärger oder Ihrer Wut oder gar Verzweiflung freien Lauf zu lassen. Wenn Sie schimpfen müssen, dann tun Sie dies innerlich. Expert*innen raten hier zu „innerlichen Kraftausdrücken“, um sich selbst zu entlasten und die Situation zu entschärfen.
Probieren Sie es mit Offenheit und Transparenz
Natürlich können Sie nur erwarten, dass Ihr Gegenüber offen für das ist, was Sie zu vermitteln haben, wenn Sie sich selbst tatsächlich auch öffnen und für Transparenz sorgen. Bemühen Sie sich, Ihr Gegenüber einmal aus seiner Perspektive zu sehen und seine Interessen mit in den Blick nehmen.
Sie haben es mit einem*r notorischen Nein-Sager*in zu tun? Das hilft Ihnen weiter
Vielleicht kennen Sie das auch: Es gibt Menschen, die immer zunächst
mit einem Nein oder einem Aber reagieren. Anstrengend! Ist das wieder einmal der Fall, können Sie ein wenig tricksen: Entlocken Sie ihm ein Ja z. B. mit einer Frage, wo Sie vermuten, dass Ihr Gegenüber diese vermutlich bestätigen wird. Sie durchbrechen so die Kette der Ablehnungen und gestalten den Verlauf des Gesprächs unter Umständen positiv.
Begegnen Sie Ihrem Gegenüber stets wertschätzend
Auch wenn Sie sich über Ihren Widersacher bzw. Ihre Widersacherin
häufig ärgern, überlegen Sie dennoch einmal, welche Dinge Sie an dieser Person auch wertschätzen können. Eine wertschätzende Haltung macht jede Gesprächssituation angenehmer und führt regelmäßig dazu, dass Ihren Argumenten mehr Gehör geschenkt wird und diese eher wohl-wollend in Betracht gezogen werden. Hiermit ist allerdings nicht gemeint, dass Sie Ihrem Gegenüber schmeicheln sollten. Es muss sich schon um eine echte Wertschätzung handeln, die ehrlich geäußert wird.
Vermeiden Sie Manipulationen
Gehen Sie hierbei allerdings mit aller Vorsicht vor, denn schnell wird
der Ausdruck von Wertschätzung als Manipulationsversuch miss-verstanden, auch wenn dies nicht beabsichtigt ist. Wenn Sie Ihre Wertschätzung für das Gegenüber ausdrücken, geht es vielmehr darum,
die eigene Einstellung ein Stück weit vom Negativen zum Positiven zu verändern und nicht in einer Negativhaltung zu verharren. Diese
würde den weiteren Gesprächsverlauf nur störend beeinflussen, da die
Negativsicht auf Ihr Gegenüber natürlich bei diesem auch ankommt.
Tipp 3
Regelmäßige Kurz-Updates
Kurz-Updates in einem regelmäßigen Rhythmus, beispielsweise jeden Tag um 10 Uhr oder jeden Montag, können sehr sinnvoll sein. Dies zum einen, weil es einen inhaltlichen und/ oder auch informellen Austausch gewährleistet. Zum anderen wird aber der Arbeitsalltag auch etwas strukturiert, was sehr hilfreich sein kann für die Beschäftigten.
Geben Sie Ihrem Gegenüber Zeit, sich mit Ihrem Anliegen auseinander-zusetzen und es erst einmal zu durchdenken. Bleiben Sie gelassen und üben Sie keinen Druck aus. Und vergessen Sie nicht: Jeder reagiert in einem anderen Tempo; hier hilft es manchmal schlicht abzuwarten.
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Sie können beharrlich Ihr Anliegen wiederholen und „in den Kampf ziehen“. Das kostet Sie allerdings viel Kraft und Nerven. Weitaus schonender für Sie, sowie meist effektiver und in der Regel auch klüger ist es Ihr Gegenüber
– zum Zuhören
– zum In-Betracht-Ziehen,
– zur Bereitschaft und
– zum Tun
zu bewegen.
-m Es gibt Menschen, die immer zunächst
mit einem Nein oder einem Aber reagieren. Entlocken Sie Ihrem Gegenüber ein Ja z. B. mit einer Frage, wo Sie vermuten, dass Ihr Gegenüber diese vermutlich bestätigen wird. Sie durchbrechen so die Kette der Ablehnungen und gestalten den Verlauf des Gesprächs unter Umständen positiv.
– Begegnen Sie Ihrem Gegenüber stets wertschätzend
– Vermeiden Sie Manipulationen