„Ich will, dass junge Frauen und Mädchen wissen: Ihr seid mächtig und eure Stimme zählt.“

Kamala Harris

Erst Justizministerin, dann Senatorin, jetzt Vizepräsidentin. Kamala Harris bekleidet seit nun fast 20 Jahren öffentliche Ämter. Die 55-Jährige Politikerin kam 1964 als Tochter einer indischen Forscherin und eines jamaikanischen Professors in Oakland, Kalifornien auf die Welt. Nach der High School studierte sie Politik- und Wirtschaftswissenschaften und vervollständigte ihre Ausbildung mit einem Master in Jura.

Nachdem sie einige Jahre als Rechtsanwältin bei verschiedenen Staatsanwaltschaften arbeitete, kandidierte sie als Demokratin das erste Mal für ein öffentliches Amt. Im Jahr 2003 wurde sie als Bezirksstaatsanwätlin für San Francisco gewählt und legte ihren Fokus auf Gerechtigkeit für Arbeiterinnen und deren Familien, sowie die Bekämpfung von Kindesmissbrauch. Als erste schwarze Frau wurde sie 2010 zur Attorney General von Kaliforniern gewählt, einer Art Mischung aus Justizministerin und Generalstaatsanwältin.

Einsatz für sozial schwache Menschen

In ihrem Amt setze sie sich weiterhin für finanziell Schwächere ein und erzwang sogar einen 20 Milliarden Dollar Vergleich gegen große Banken, die ungerechterweise Hypothekenforderungen geltend machten. Ferner setzte sie sich in Kalifornien für Klimaschutz, die Öffnung der Ehe für Gleichgeschlechtliche Paare und Obamacare ein.

2016 wurde Kamala Harris in den US-Senat gewählt. Dort wurde sie einem größeren Publikum unter anderem während der Senatsanhörung des konservativen Richters Brett Kavanaugh bekannt. Trotz massiver Vorwürfe der sexuellen Gewalt wurde er von Donald Trump für den Obersten Gerichtshof nominiert und auch gewählt, jedoch nicht ohne an der unablässigen Befragung von Harris zu scheitern.

Die Präsidentschaftswahl

Kamala Harris wurde im aufgeheizten Wahlkampf von Republikanern gerne als radikale Linke bezeichnet. Dabei passt sie eher in ein zentristisches, progressives Profil. Ihre law-and-order Politik gegen den Drogenhandel und -konsum sowie ihr pragmatischer Politikstil machten sie zu einer nicht unkritischen Figur innerhalb der Demokratischen Partei. Dafür ist sie aber eine realistische, feministische Alternative zum Duo aus Trump und Pence. Und viel wichtiger noch: Sollte der bald 78-Jährige Joe Biden sein Amt nicht ausfüllen können, würde Kamala Harris zur Präsidentin aufsteigen. Und das scheinen ihre Parteikolleginnen ihr durchaus zuzutrauen.