„I want to especially call upon the youth of both our countries, and particularly the girls and women of this country to pursue their goals and to believe that dreams can be realized.“

Mit gerade einmal 38 Jahren wurde Vjosa Osmani Anfang April zur Staatspräsidentin des Kosovo gewählt. Die populäre und beliebte Politikerin ist in der Nachkriegsgeschichte des Landes erst die zweite Frau an der Staatsspitze. 

Vjosa Osmani durchlief ein von Apartheid geprägtes Schulsystem. Sie erlebte den Kosovokrieg als Teenagerin hautnah mit. Noch heute erinnert sie sich lebhaft daran, wie ihr ein Soldat ein Gewehr in den Mund drückte, nachdem ihr Elternhaus überfallen worden war. Bereits seit ihrer Jugend ist sie politisch aktiv und galt schon damals als politischer Nachwuchsstar.  

Auch als Juristin hat sie sich einen Namen gemacht: Im Jahr 2009 vertrat Vjosa Osmani ihr Land vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag, der daraufhin die Gültigkeit der Unabhängigkeitserklärung gegenüber Serbien bestätigte. Studiert hat die junge Politikerin zunächst in ihrer Heimat, an der Universität Prishtina. 2004 schloss sie ihr Jura-Studium als Jahrgangsbeste ab. Anschließend ging sie dann nach Amerika. An der Universität von Pittsburgh erwarb sie den Master of Laws, 2015 promovierte sie hier. Im Gegensatz zu vielen anderen Auswander*innen kehrte sie nach ihrem Studium aber in ihre Heimat zurück und trieb ihre politische Karriere voran. 

Vjosa Osmani wird als positiver und lebensfroher Mensch wahrgenommen und ist für ihr strahlendes Lachen bekannt. Die Politikerin ist sehr gebildet und verfügt neben ihrem juristischen und politischen Fachwissen über eine große Sprachbegabung. Sie spricht neben Albanisch fließend Englisch, Serbisch, Türkisch und Spanisch. 

Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Vjosa_Osmani_2020_(cropped).jpg, Kuvendi i Republikës së Kosovës