In manchen Dienststellen haben es Gleichstellungsbeauftragte leider besonders schwer. Oft werden sie und ihr Amt nicht ernst genommen oder gar als „störend“ empfunden. Auch die Anerkennung ihrer Arbeit im Kreis der Beschäftigten fehlt teilweise und die Interessenvertretungen befinden sich in einem Konkurrenzdenken ihnen gegenüber, anstatt eine fruchtbare Zusammenarbeit anzustreben. Diese und noch viele weitere Punkte sind der Grund, warum sich Gleichstellungsbeauftragte in ihrer Arbeit oft stark einschränken und/oder ihr Amt schon nach einer Amtszeit wieder niederlegen. Wie Sie Ihren Blick und eventuell auch den Blick der anderen auf Ihr Amt ändern und positiv beeinflussen können, lesen Sie hier.

    Hoher Druck im Amt

    Der erste Schritt sollte stets sein, dass Sie sich den Mehrwert Ihrer eigenen Arbeit bewusst machen. Dies ist leichter gesagt als getan, denn leider bekommen Sie in manchen Dienststellen als Gleichstellungsbeauftragte Gegenwind. Die Existenzberechtigung Ihres Amtes wird in Frage gestellt, die Beachtung der gleichstellungsrechtlichen Bestimmungen wird als störend wahrgenommen und Sie bzw. die Ausübung Ihrer Aufgaben werden in diffamierender Weise als Grund dafür genannt, warum ein Prozess „aufgehalten“ werde. Auf diese Weise wird sehr viel Druck auf Sie ausgeübt und all diese Punkte und noch weitere sorgen schnell dafür, dass Sie sich beeinflussen lassen und gar das Vertrauen in Ihr Amt und in sich verlieren. Die Gefahr liegt insbesondere darin, dass Sie diese Art des Gegenwindes unter Umständen in sich aufnehmen und damit die eigene Position verlieren. Geschieht dies, können Sie die aus Ihrem Amt resultierenden Aufgaben gar nicht mehr angemessen erfüllen, weil Sie Ihren eigenen Stellenwert in Frage stellen und damit auch nicht mehr die Kraft haben, für die Ziele Ihrer Arbeit einzustehen.

    Werden Sie sich des Mehrwerts Ihrer Arbeit bewusst

    Am besten beeinflussen können Sie zunächst sich selbst. Reflektieren Sie Ihre eigenen Vorstellungen und Intentionen. Warum existiert Ihr Amt? Warum haben Sie es übernommen? Wo liegen die Probleme in Ihrer Dienststelle, die Ihre besondere Aufmerksamkeit erfordern? Richten Sie ausreichend Aufmerksamkeit auf diese Bereiche? Wer oder was veranlasst Sie, an Ihrem Amt zu zweifeln?

    Sie als Gleichstellungsbeauftragte sorgen im Kern dafür, dass die Gleichstellung von Frauen in Ihrer Dienststelle wirklich ernst genommen und umgesetzt wird, und dies eben in allen möglichen Bereichen: von der Planung der neuen Toiletten bis hin zur Besetzung der Führungsetage.

    Sie sind ein Schlüssel zur weiteren Entwicklung der Arbeitswelt und unserer Gesellschaft und tragen dazu bei, dass Themen wie Fachkräftemangel, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Attraktivität des öffentlichen Dienstes, Senkung von Risiken von Erkrankungen wie Burn-out, Depressionen etc. vorangetrieben werden.

    Mein Tipp
    Fangen Sie bei sich an: Hier ist die Einflussmöglichkeit am größten
    Rufen Sie sich die Defizite vor Augen, die in puncto Gleichstellung in Ihrer Dienststelle herrschen. Schauen Sie genau dahin, wo die Missstände sind Denn dafür sind Sie da! Das ist ein Teil Ihres Mehrwerts.

    Verteidigen Sie den Wert Ihres Amtes

    Seien Sie selbstbewusst und machen Sie selbst sich und Ihr Amt nicht klein. Vermitteln Sie im nächsten Schritt ganz klar Ihren Mehrwert in der Dienststelle und stellen Sie sich offen den Zweifler*innen. Insbesondere wenn Sie Angst haben vor Benachteiligung Ihres eigenen beruflichen Fortkommens nach Ihrer Amtszeit kann genau dies ein wichtiger Teil der Lösung sein: Wenn Sie sachlich und selbstbewusst den Stellenwert Ihres Amtes und Ihre Standpunkte nach außen tragen, schaffen Sie sich eine Bühne, auf der Sie gleichzeitig Ihre berufliche Professionalität und Ihre Fähigkeiten präsentieren.

    Dem Mehrwert folgt die Anerkennung

    Lassen Sie nicht andere Personen die Lorbeeren für Ihre Arbeit ernten, sondern arbeiten Sie gut sichtbar auf die Ziele hin, die das Potenzial Ihres Amtes ausschöpfen und umsetzen. Halten Sie mit dem Mehrwert Ihrer Amtsarbeit für Ihre Dienststelle nicht hinterm Berg. Auch wenn dieser Mehrwert für Sie offensichtlich zu sein scheint, ist es nicht notwendigerweise so, dass auch andere in Ihrer Dienststelle ihn wahrnehmen. Im Gegenteil: Vielleicht wird der Mehrwert der Arbeit, die Sie leisten, als selbstverständlich genommen oder gar nicht erkannt, da sich die Betreffenden mit dem Thema gar nicht beschäftigten. Sieht die Dienststelle Ihren Mehrwert, folgt die Anerkennung, die Sie nicht erzwingen und nie direkt beeinflussen können, von allein.

    FAQ-Bereich

    Für wen ist „Gleichstellung im Blick“?

    „Gleichstellung im Blick“ richtet sich speziell an Frauen-, Gleichstellungs- und Chancengleichheitsbeauftragte im öffentlichen Dienst und der freien Wirtschaft in ganz Deutschland.

    Kann ich „Gleichstellung im Blick“ probelesen?

    Ja. Wir bieten allen interessierten Frauen-, Gleichstellungs- und Chancengleichheitsbeauftragten die Möglichkeit eine Ausgabe 14 Tage lang kostenfrei zu lesen. Sie entscheiden erst dann, ob Sie einen kostenpflichtigen Bezug möchten oder nicht.

    Was bietet mir „Gleichstellung im Blick“?

    „Gleichstellung im Blick“ bietet allen Frauen-, Gleichstellungs- und Chancengleichheitsbeauftragten relevante, aktuelle und rechtssichere Informationen zur Herstellung von Chancengleichheit in der Arbeitswelt. Neben der gedruckten Ausgabe haben Leser*innen die Möglichkeit eine telefonische Sprechstunde für individuelle Fragen in Anspruch zu nehmen. Ebenso laden wir mindestens 1mal pro Jahr zu einem Netzwerktreffen zum Austauschen und Netzwerken ein. Ein Zugang zu einem Onlinebereich, in dem Sie Muster-Initiativanträge, Checklisten, Übersichten und Muster-Schreiben herunterladen können, rundet das Angebot ab.

    Was ist das grundlegende Problem?

    Hoher Druck im Amt
    Der erste Schritt sollte stets sein, dass Sie sich den Mehrwert Ihrer eigenen Arbeit bewusst machen. Dies ist leichter gesagt als getan, denn leider bekommen Sie in manchen Dienststellen als Gleich- stellungsbeauftragte Gegenwind. Die Existenzberechtigung Ihres Amtes wird in Frage gestellt, die Beachtung der gleichstellungsrechtlichen Bestimmungen wird als störend wahrgenommen und Sie bzw. die Ausübung Ihrer Aufgaben werden in diffamierender Weise als Grund dafür genannt, warum ein Prozess „aufgehalten“ werde. Auf diese Weise wird sehr viel Druck auf Sie ausgeübt und all diese Punkte und noch weitere sorgen schnell dafür, dass Sie sich beeinflussen lassen und gar das Vertrauen in Ihr Amt und in sich verlieren.

    Welche Maßnahmen sollten Sie als Betroffene/r treffen?

    Werden Sie sich des Mehrwerts Ihrer Arbeit bewusst
    Am besten beeinflussen können Sie zunächst sich selbst. Reflektieren Sie Ihre eigenen Vorstellungen und Intentionen.

    Verteidigen Sie den Wert Ihres Amtes
    Seien Sie selbstbewusst und machen Sie selbst sich und Ihr Amt nicht klein. Vermitteln Sie im nächsten Schritt ganz klar Ihren Mehrwert in der Dienststelle und stellen Sie sich offen den Zweifler*innen.