Teresa Bücker
Teresa Bücker – feministische Journalistin und Autorin
13. März 1984Geburt in Meschede
2003Abitur
2003 bis 2004Studium der Veterinärmedizin an der freien Universität Berlin
2004 bis 2008Studium der Publizistik, Kommunikationswissenschaften, Politik und Psychologie an der freien Universität Berlin
2008 bis 2010Ressortleiterin Social Media und Community bei der Wochenzeitung „Der Freitag“
2010 bis 2012Referentin für digitale Strategie des SPD-Parteivorstands
2011Mitgründung des Vereins „D64 – Zentrum für Digitalen Fortschritt“
2012 bis 2014Referentin für Social Media der SPD-Bundestagsfraktion
2014 bis 2016Redaktionsleiterin des Online-Magazins „Edition F“
2016 bis 2019Chefredakteurin des Online-Magazins „Edition F“
2017Auszeichnung „Journalistin des Jahres“
seit 2019Freie Journalistin
2019Auszeichnung „Journalistin des Jahres“
2022Veröffentlichung des Sachbuchs „Alle_Zeit“

Teresa Bücker gilt als eine der einflussreichsten deutschen Journalistinnen, gehört zu den bekanntesten Gesichtern der Internetszene hierzulande und ist eine der bedeutendsten Feministin ihrer Generation. Mit ihrem kürzlich erschienenen Buch „Alle_Zeit“ hat sie ein feministisches Plädoyer für eine neue Zeitkultur geschrieben.


Aufgewachsen in Meschede, seit dem Studium in Berlin

Am 13. März 1984 wurde Teresa Bücker im sauerländischen Meschede geboren. 2003 machte sie dort ihr Abitur und zog anschließend fürs Studium nach Berlin. 

An der Freien Universität Berlin studierte sie ab 2003 zunächst Veterinärmedizin, wechselte das Fach aber im Sommersemester des folgenden Jahres. Von 2004 bis 2008 studierte sie im Hauptfach Publizistik und Kommunikationswissenschaften, als Nebenfächer wählte sie Politikwissenschaften und Organisationspsychologie. Einen Abschluss in ihren Studienfächern machte Teresa Bücker nicht.


Zunächst Bloggerin, dann Ressortleiterin bei „Der Freitag“

Noch während ihres Studiums – im Jahr 2007 – begann Teresa Bücker zu bloggen, ein Jahr später wurde sie auch auf der Plattform Twitter aktiv. So wurde sie von der Wochenzeitung „Der Freitag“ entdeckt, bei der sie ab 2008 als Leiterin der Ressorts Community und Social Media tätig war.

Von 2010 bis 2012 war Teresa Bücker Referentin für digitale Strategie des SPD-Parteivorstandes. Von 2012 bis 2014 arbeitete sie für die SPD-Bundestagsfraktion als Referentin für Social Media. Dieser oder einer anderen Partei zugehörig war und ist Teresa Bücker aber nicht.


Digitalisierung als Chance, um das Miteinander zu verbessern

2011 gründete Teresa Bücker den Verein „D64 – Zentrum für Digitalen Fortschritt“ mit. Der Verein begreift die Digitalisierung als Chance, das Miteinander in der modernen Gesellschaft zu verbessern, und verfolgt das Ziel, die Grundwerte Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität durch eine progressive Digitalpolitik zu verwirklichen. Zwischen 2012 und 2014 gehörte Teresa Bücker dem Vorstand des Vereins an.

2014 wurde die Journalistin Redaktionsleiterin beim feministischen Online-Magazin „Edition F“. Diese Position hatte sie inne, bis sie 2017 zur Chefredakteurin befördert wurde.


Gefragte Journalistin und Gesprächspartnerin

Bis 2019 arbeitete Teresa Bücker bei dem Online-Magazin „Editon F“, seitdem ist sie als freie Journalistin tätig. Sie schreibt unter anderem für das Online-Magazin der „Süddeutschen Zeitung“ die alle zwei Wochen erscheinende Kolumne „Freie Radikale – die Ideenkolumne“ und arbeitet als Moderatorin für die Landesrundfunkanstalt RBB.

Teresa Bücker ist als Gesprächspartnerin regelmäßig in Fernsehtalkshows oder Podcasts zu Gast und als Rednerin auf Konferenzen eingeladen. 


„Alle_Zeit“: Forderung nach einer Neuverteilung von Zeit und Aufgaben

Im Oktober 2022 veröffentlichte die Journalistin ihr erstes Buch mit dem Titel „Alle_Zeit“. Darin beschreibt Teresa Bücker das Phänomen der Zeitarmut: „Wir haben auch in Deutschland das Phänomen, dass immer mehr Menschen auf zwei oder drei Jobs angewiesen sind, und die sind sehr zeitarm“, erklärte sie hierzu im SWR2. 

Die Autorin fordert in ihrem Buch, dass die Gesellschaft die Verteilung von Zeit erneut analysiert und Aufgaben anders verteilt. Dies könne unter anderem durch mehr Teilzeitjobs gelingen – auch bei berufstätigen Männern. „Gleichberechtigung – in der Beziehung wie in der Gesellschaft – erreichen wir nur, wenn wir die Hebel Arbeitszeit und Sorgearbeit anpacken“, führte Teresa Bücker hierzu in einem Interview mit „Zeit Online“ aus.


Teresa Bücker fordert Abschaffung der 40-Stunden-Woche

Zeit hänge auch mit Demokratie zusammen, beschreibt Teresa Bücker: „Wir bauen darauf, dass Menschen sich mit ihrer Zeit und ihren Ideen einbringen. Wenn das nicht mehr gegeben ist, löst die Demokratie ihr Versprechen auf.“ Menschen bräuchten mehr Zeit für Ehrenamt, politisches Engagement, Freizeit und Erholung. Deshalb fordert Teresa Bücker auch die Abschaffung der 40-Stunden-Woche.

Schon vor der Veröffentlichung ihres eigenen Buches war die Feministin als Autorin tätig und schrieb Essays. Erschienen sind ihre Beiträge zum Beispiel im „Handbuch Feministische Perspektiven auf Elternschaft“ (2022), „Mutter werden. Mutter sein. Autorinnen über die ärgste Sache der Welt“ (2021) und „How to be a Feminist“ (2020).


Zweimalige „Journalistin des Jahres“

Die feministische Journalistin wurde bereits mehrfach ausgezeichnet und für renommierte Preise vorgeschlagen. So wurde sie 2009 für den Grimme-Online-Award nominiert. Im Jahr darauf erhielt sie den LeadAward Gold in der Kategorie „Webmagazin des Jahres“ („Der Freitag“) und 2014 den LeadAward Silber in der Kategorie „Online Independent“. 2017 wurde sie zusammen mit Susann Hoffmann und Nora-Vanessa Wohlert vom „Medium Magazin“ zur „Journalistin des Jahres“ in der Kategorie „Entrepeneur“ gekürt und 2018 erneut für den Grimme-Online-Award nominiert. Ein Jahr später ernannte sie das „Medium Magazin“ erneut zur „Journalistin des Jahres“, diesmal in der Kategorie „Kultur“.

Teresa Bücker ist Mutter von zwei Kindern und lebt mit ihrem Partner in einer Patchworkfamilie in Berlin.


Bildquelle: https://www.emotion.de/kasia-trifft/podcast/teresa-buecker