Zarifa Ghafari ist die ehemalige Bürgermeisterin von Maidan Shahr. Ghafari berichtet in Deutschland im Exil über die derzeitige Lage der afghanischen Frauen.

Es gibt viele Frauen, die es auf gang unterschiedlichen Gebieten weit gebracht haben. Dazu brauchte es Durchhaltevermögen und Stärke. Frauen, die sich entgegen der Erwartungen unserer Gesellschaft in Politik, Kunst und Wirtschaft einen Namen gemacht haben, schaffen damit neue Tatsachen des Möglichen.

Mit 26 Jahren wurde sie zur Bürgermeisterin ernannt und war damit die Jüngste und eine der wenigen in diesem Amt. Zarifa Ghafari wurde 2018 Stadtoberhaupt der afghanischen Stadt Maidan Shar.

Unter 138 Bewerbern soll Zarifa Ghafari die einzige Frau gewesen sein. Sie meisterte die Eignungstest und wurde von der afghanischen Zentralregierung berufen. Bereits an ihrem ersten Tag musste Zarifa Ghafari gegen starken Widerstand ankämpfen: Zahlreiche Männer warfen Steine nach der jungen Politikerin. 

Ihr Amt gab sie aber nicht auf. Aus Sicherheitsgründen blieb Zarifa Ghafari in Kabul wohnen und nahm täglich eine Strecke von je 2 Autostunden auf sich. Sie setzte sich unter anderem für mehr Sauberkeit in Maidan Shar ein. Mit der von ihr gegründeten Organisation „Assistance and Promotion of Afghan Women“ machte sie sich auch für die Unterstützung und Förderung ihrer Landsfrauen stark.

Zarifa Ghafari wurde mehrfach Opfer von Anschlägen. Dennoch gab sie nicht auf. Erst mit dem Erstarken der Taliban wurde der Druck auf die junge Politikerin zu groß. Im August dieses Jahres musste sie aus ihrer Heimat fliehen – mit kaum mehr als ihrer Uniform und einer kleinen Dose afghanischem Sand.

In unserem nächsten Newsletter möchten wir Ihnen die mutige Politikerin ausführlich vorstellen.

Bildquelle: https://www.augsburger-allgemeine.de/politik/Portraet-Zarifa-Ghafari-Ein-Leben-fuer-die-Afghaninnen-id60442631.html